Phönix wird 25

Das hätte wohl niemand erwartet
Am 5. Januar 1995 beschlossen neun wackere Kicker einen eigenen Fußballverein in Höxter zu gründen und legten so den Grundstein für die sicher etwas außergewöhnliche Sportgeschichte in der Kernstadt Höxter. Die Gründerväter von Phönix 95 Höxter sind Holger Fischer, Dirk Albers, Frank Neinaß, Christoph Rode, Thomas Struk, Arne Ziegelmann, Stefan Kleine, Matthias Grothe und Jens Weinholz.

Die Ursprünge von Phönix begründen sich auf einer in den 90er Jahren aktiven Freizeitkickergemeinschaft und Spielern der 3. Mannschaft des SV Höxter. Hieraus entstand mit den Jahren ein Verein der heute für sportlichen Erfolg, starke Nachwuchsförderung und grundsolide Vereinsführung steht.

Derzeit kann Phönix, als einer der wenigen Vereine im Kreis Höxter, eine D-Mädchenmannschaft (10 bis 12 Jahre) stellen. Die B-Juniorinnen (13 bis 16 Jahre) sind in der Bezirksliga beheimatet und unser Frauenteam belegt in der Landesliga einen Platz im oberen Bereich.

Unsere Altherrenmannschaft, die im Bereich der Ü32 und Ü40 bei Turnieren und Meisterschaften an den Start geht, konnte sich jüngst für das 1/8- Kreispokalfinale der Ü32-Mannschaften im Kreis Höxter qualifizieren.

Für die Rückserie der Saison 2019/20 ist erstmalig auch eine männliche Jugendmannschaft gemeldet worden und Phönix wird ab dem Frühjahr mit einer E-Jugend (8 bis 10 Jahre) am Spielbetrieb teilnehmen.

Die Anfangsjahre von Phönix 95 Höxter waren schwer
Die Stadt Höxter erkannte Phönix nicht als ein Verein der Kernstadt an und verweigerte die Nutzung der Weserkampfbahn. So fanden in den ersten Jahren die Spiele und Trainingseinheiten von Phönix auf dem Sportplatz in Godelheim statt.
Es folgte eine Zeit, in der die Stadt Höxter zwar das Training in Godelheim zuließ, jedoch erst an einem Freitag bekannt gab, auf welchen Sportplatz im Stadtgebiet Höxter das anstehende Heimspiel von Phönix ausgetragen werden konnte.
Die Verantwortlichen, allen voran der damalige Vereinspräsident Matthias Grothe, gaben aber nicht klein bei und erwirkten beim Verwaltungsgericht in Minden schließlich einen Vergleich.
Die Stadt Höxter musste Phönix 95 Höxter als Verein der Kernstadt anerkennen und die Nutzung der Weserkampfbahn ermöglichen. Heute können die Mannschaften von Phönix 95 Höxter ihre Heimspiele und einen Teil der Trainingseinheiten auf der Weserkampfbahn austragen.

Von einer Gleichberechtigung gegenüber anderen Vereinen im Stadtgebiet von Höxter ist man aber noch weit entfernt 
So werden Phönix lediglich sechs Trainingszeiten pro Woche auf der Weserkampfbahn zugestanden. Auch unsere D-Juniorinnen können derzeit lediglich auf eine Trainingszeit auf dem Feld an der Petrischule zugreifen.
Die übrigen Trainingszeiten finden auf Plätzen der umliegenden Gemeinden statt. Für die Trainer und Betreuer bedeutet dieser Umstand, dass sie die Trainingsmaterialien ständig von einem Sportplatz zum anderen transportieren müssen und Fahrgemeinschaften zu den Trainingseinheiten organisieren müssen.
Das übliche Argument, dass Vereine die Spielgemeinschaften eingegangen sind auch unterschiedliche Trainingsort haben, gelten hier jedoch nicht unbedingt. Bei Spielgemeinschaften wird üblicherweise der Ort als Trainingsort gewählt, aus dem die Mehrzahl der Spieler/innen kommt. Geradezu unüblich ist es, dass Trainingszeiten an unterschiedlichen Örtlichkeiten durchgeführt werden. Allein schon auf Grund des Transports der Trainingsutensilien. Von unserem Verein wird dieses verlangt, als sei es das normalste der Welt.

Warum wurde Phönix eigentlich gegründet?
Diese Frage ist schon oft gestellt worden. Schließlich gab es in Höxter ja schon einen Fußballverein. Die in der Chronik des SV Höxter beschriebene Situation, dass „sich auch einige Spieler der 3. Mannschaft dorthin gezogen fühlten“, stimmt nur zum Teil.

Richtig ist, dass es seit Anfang der 90er Jahre eine Freizeitkickermannschaft mit dem Namen „Phönix“ gab. Diese Mannschaft nahm in den Sommerpausen auch regelmäßig an Turnieren teil und einige dieser Spieler waren auch Spieler der 3. Mannschaft das SV Höxter, aber auch Spieler ohne Vereinszugehörigkeit und aus anderen Vereinen.

Ungefähr im Jahr 1993 kam ein Vorstandsmitglied des SV Höxter zu einer Trainingseinheit der 3. Mannschaft und teilte den dort anwesenden Spielern mit, dass der Verein sich mehr auf den leistungs- und erfolgsorientierten Fußball konzentrieren möchte. Aus diesem Grund würde man nun die 3. Mannschaft nicht mehr unterstützen. Wenn man neue Bälle oder Trikots benötige, müsse man sich selbstständig drum kümmern.

In der Folge verschärfte der Vorstand des SV Höxter seine Bemühungen die 3. Mannschaft zu schließen. Hatte die Mannschaft einen Sponsor für Trikots, Bälle oder Trainingsanzüge aufgetan, so sollte der im Raum stehende Geldbetrag zunächst dem Verein zur Verfügung gestellt werden. Anschließend würde man einen Anteil davon erhalten.

Als sich die Spieler der 3. Mannschaft auch davon nicht beeindrucken ließen, belegte man regelmäßig ohne Vorankündigung die Trainingszeit an einem Freitag mit einer anderen Mannschaft und schickte die Spieler der 3. Mannschaft vom Feld.
Diese Maßnahme war für die Spieler der 3. Mannschaft sehr bitter. Das Team bestand aus vielen Studenten und Spielern die außerhalb von Höxter arbeiteten und extra zu diesem Training anreisten. So kamen die Spieler z.B. aus Paderborn, Braunschweig, Kassel oder Vlotho und mussten unverrichteter Dinge wieder abreisen.

Da es mit der 3. Mannschaft beim SV Höxter nicht mehr weiter ging, musste ein Weg gefunden werden, damit weiter Fußball gespielt werden kann. So setzte man sich im Freundeskreis zusammen und gründete am 05. Januar 1995 Phönix 95 Höxter.

Zur Klarstellung:
Spieler der 3. Mannschaft fühlten sich keinesfalls zur Thekenmannschaft hingezogen und planten auch keine Vereinsgründung, sondern wurden von den Verantwortlichen des SV Höxter aus dem Verein gedrängt.
Richtig traurig ist hierbei, dass in der 3. Mannschaft mit Holger Fischer, Uwe Hütte, Stefan Kleine, Wolfgang Ditter und Andreas Hellwig Spieler standen, die jahrelang Jugendmannschaften beim SV Höxter trainiert haben. Das war den Verantwortlichen aber wohl egal.

Werbepartner bei Phönix
Auch nach 25 Jahren kann man bei Phönix lediglich Werbepartner beim Phönix-Wintercup oder auf der Homepage werden. Auf Grund eines Vertrages zwischen der Stadt Höxter und dem SV Höxter ist es uns nicht möglich, Werbebanner auf der Weserkampfbahn zu platzieren. Unser Verein finanziert sich ausschließlich von Mitgliedbeiträgen, Spenden, der Werbung beim Hallenturnier und der Homepage und ganz besonders von dem unendlichen ehrenamtlichen Engagement seiner Mitglieder. Sämtliche Landesligaspielerinnen der Frauen erhalten lediglich eine Kraftstoffzuschuss vom Verein, wenn sie sich als Fahrerin bei Auswärtsspielen zur Verfügung stellen.

Die Weserkampfbahn
in Höxter ist die Heimstätte von Phönix 95 Höxter. Sie verfügt über einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz und ist sicherlich eine der optisch ansprechendsten Sportanlagen im Kreis Höxter. Eine Alltagstauglichkeit für Sportvereine besitzt sie indes nicht. Nicht nur, dass der Rasenplatz über kein Flutlicht verfügt und somit für den Trainingsbetrieb lediglich als sommerliche Abwechslung zum Kunstrasen taugt, so verfügt die Anlage nicht annähernd über entsprechende Kabinenkapazitäten. An dieser Sportanlage finden Trainingseinheiten von sechs unterschiedlichen Vereinen statt. Ganze vier Umkleidekabinen stehen hier zur Verfügung. Viel zu wenig, es sei denn, man möchte ein gemeinsames Umkleiden von Frauen, Männer, Mädchen und Jungen. Da dieses allgemein abgelehnt wird, sind die Kabinen an der Weserkampfbahn zwar ständig ausgebucht, jedoch nicht die Trainingszeiten.
Insgesamt kann man die Konzeption der Räumlichkeiten an der Weserkampfbahn eher als eine Sportanlage für den Schulsport verstehen. Es wurden so gut wie keine Räumlichkeiten für die Aufbewahrung der Trainings- und Vereinsmaterialien der dort ansässigen Vereine vorgesehen. So sind z.B. die Vereinsutensilien von Phönix auf insgesamt vier Räumlichkeiten auf dem gesamten Gelände verteilt. Auf zwei dieser Räumlichkeiten haben wir lediglich Zugriff, wenn der Platzwart zugegen ist, oder vorab eine Absprache erfolgt ist. Bei Heimspielen bedeutet dieser Umstand, dass vor dem Spiel z.B. Getränke, Verkaufstheke, usw. aus allen möglichen Ecken der Weserkampfbahn zusammengetragen werden müssen. Bei Spielen auf dem Kunstrasenplatz muss der Kaffee im Clubraum am Rasenplatz gekocht und 150 Meter zur Verkaufstheke gebracht werden. Gespräche mit der Stadtverwaltung Höxter, um eine Veränderung herbeizuführen, verliefen bislang nicht erfolgreich.
Dafür müssen sich die Vereine, die die Weserkampfbahn nutzen, keinerlei Gedanken z.B. über die Pflege und Instandhaltung eines Vereinsheims machen. Diese für ein Vereinsleben doch so wichtige und allgemein übliche Einrichtung gibt es schlichtweg in Höxter nicht. Der vorhandene Clubraum ist lediglich für Besprechungen geeignet.

Ziele:
Wir  möchten auch zukünftig  den Spaß am Fußball in den Mittelpunkt stellen. Wo mit Freude eine Sache angegangen wird,  stellt sich der Erfolg meistens  von selbst ein. Darüber hinaus  möchten wir lediglich , dass die Stadt Höxter uns genau die Möglichkeiten  gibt, die sie allen anderen Vereinen in Höxter einräumt.  Nach 25 Jahren wäre eine Gleichbehandlung für uns ein Fortschritt.  Davon  ist Phönix 95 Höxter noch weit entfernt.

HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com
Nach oben